Bericht der Kursfahrt zum Gardasee der Q1
„Buon Giorno“ begrüßt uns Matze, der Busfahrer als wir uns der lang ersehnten Zielstadt Riva del Garda endlich nähern. Es war der Moment als der Reisebus um die letzte Kurve der holprigen Serpentinenstraße bog und wir den ersten Blick auf den Gardasee erhaschen konnten, in dem wir alle wussten: Dreizehn Stunden Busfahrt hatten sich gelohnt. So friedlich lag der See da, umrahmt von Klippen und Felsen, dahinter ein wunderschönes Bergpanorama. Bald danach sollten wir aber bereits an unserem Hotel angekommen sein, obwohl die meisten wohl noch vom ersten Sprung ins blaue Wasser träumten. So konnten wir unsere Zimmer beziehen und nach der anstrengenden Fahrt etwas neue Energie tanken. Doch dann war es soweit: Wir ziehen los um zum ersten Mal den Strand von Riva del Garda zu erkunden. Nach einem halbstündigen Fußmarsch erreichen wir das Wasser. Ungeduldig stürmen viele von uns los, um den ersten Schritt zu wagen. Obgleich das Wasser dann doch keine Badewannentemperatur hat und einigen etwas kühl an den Zehen ist, so ist das Planschen im Seedoch eine gelungene Abkühlung bei einer Außentemperatur von 32° und kaum jemand bleibt trocken. Eine kleine Plattform lockt zum etwas weiteren Herausschwimmen und Hineinspringen. Andere vergnügen sich auf der Wiese oder brutzeln in der Sonne.
Zurück im Hotel heißt es auch nach dem Abendessen noch lange nicht „Licht aus!“. Wir spielen Karten auf der Terrasse, treffen uns bei anderen im Zimmer oder lassen den Abend einfach noch gemütlich ausklingen.
Am nächsten Morgen brechen wir früh auf, um eine der berühmt-berüchtigtsten Städte Europas zu besuchen. Bald schon stechen wir in See und schippern auf einer winzigen Fähre auf den Hafen Venedigs zu. Als die Umrisse der Stadt vor uns auftauchen, ist es soweit: Schließlich zählt der erste Eindruck. Mit seinen Kanälen und Gondeln und den vielen kleinen Gassen ist Venedig tatsächlich ziemlich beeindruckend. Leider sind wir nicht die einzigen die das so sehen: Die Straßen sind überfüllt, selbst in den schmalsten Gassen drängen sich Menschen. Nach einer kurzen Kulturführung über den Marcusplatz zur Rialtobrücke, dürfen wir uns frei bewegen. Dabei werden Masken mit Federn, Schreibfedern, Glasgefäße und vieles mehr ershoppt, aber auch einige Stücke Pizza genossen. Ein weiteres Highlight stellte wohl auch das „Macarena“-Tanzen da. Erst tanzten nur die Lehrer, dann immer mehr und schließlich alle. Und das alles mitten auf dem berühmten Marcusplatz! Bald darauf geht es zunächst mit der Fähre, später mit dem Bus auch wieder hotelwärts. Wie schon den Abend zuvor, können wir den Tag mit einer atemberaubenden Aussicht auf die Berge entspannt ausklingen lassen.
Mittwochs brachen wir morgens zu einer Rafting-Tour auf. Alle waren gespannt wie genau diese aussehen würde. Nachdem wir uns in die engen Neoprenanzüge gequetscht hatten, geht es los. Noch ein Stückchen gefahren und ab in den Fluss. Zu sechst mit zusätzlich einem Begleiter, der uns Befehle gab, was zu tun sei wie „forward“, „backward“ oder „all in“ in gefährlicheren Situationen, fuhren wir den Fluss 1 ½ Stunden herunter vorbei an den Felsen, die einem auch immer mal wieder einen Stoß verliehen, und mit der Strömung. Nach der Hälfte der Tour hielten wir am Ufer und sollten üben was zu tun wäre, wenn wir aus dem Boot fallen würden. Zuerst sollten wir uns in der toten Mann Stellung treiben lassen und beim Pfiff des Begleiters ans Ufer schwimmen. Zumindest danach waren wir alle komplett durchnässt. Aber auch vorher waren die meisten durch gegenseitiges nassspritzen und ins Boot und Gesicht schwappende Wellen nass. Nach diesem Abenteuer waren wir müder als gedacht und die Busfahrt zurück zum Hotel war stiller als sonst.
Dann brach der letzte Tag etwas später an. Unser Ziel dieses Tages war bis zum saubersten See Italiens dem Lago di Tenno zu wandern. Aber bei einer solchen Hitze 400 Höhenmeter zu erklimmen, war wohl zu viel für einige von uns. Eine Gruppe ist umgekehrt, wobei es an Kreislaufproblemen oder auch an Verletzungen lag. Während die einen noch weitergewandert sind und mit einem Bad im saubersten See Italiens belohnt wurden, gingen die anderen zu einer Grotte mit botanischem Garten und Wasserfall. Später ließen alle ihren letzten Tag noch am Gardasee oder im kleinen Städtchen von Riva del Garda ausklingen.
Am nächsten Tag ging es bereits morgens zurück an der Zugspitze vorbei nach Deutschland. Insgesamt war die Kursfahrt des Mathe- und Bio- LK abwechslungsreich und für jeden war etwas dabei. Ob Sport beim Rafting, Wandern oder Schwimmen, Erholung am Gardasee oder Kultur bei der Städtebesichtigung und durch die Nudeln, die es jeden Tag zur Vorspeise gab und anderes typisch italienisches Essen, wenn auch nur auf dem Niveau einer Jugendherberge, alles war auch in nur vier viel zu kurzen Tagen möglich.
Jana & Verena