Q1-Kurs nimmt das Publikum mit auf eine unterhaltsame Zeitreise in die “Goldenen Zwanziger Jahre“
Nach der erfolgreichen Aufführung von „Mordsmusik oder Das ausgefallene Konzert“ im vergangenen Jahr entstand, angeregt durch Andreas Eichhorns 2022 erschienenen Almanach „365 Tage mit Kurt Weill“, die Idee einer abendfüllenden Musiktheaterproduktion für den Musikkurs der Q1 über den im Jahr 1900 in Dessau geborenen und 1950 in New York gestorbenen legendären Komponisten der „Dreigroschenoper“. Entsprechend der aus dem Kubismus entwickelten Montagetechnik als musikalischer Kompositionsweise seit den 1910er Jahren setzt sich das Stück des heutigen Abends bausteinartig aus der Folge von Sprechszenen und Musiknummern zusammen, verbunden durch den Handlungsort: ein Berliner Rundfunkstudio im Jahr 1928. Inhaltlich spiegelt die fiktive Handlung das gesellschaftliche Dilemma der sogenannten „Goldenen Zwanziger Jahre“ in Deutschland wider: die politisch krisenhafte Situation, der im Alltag mit Vergnügungssucht und Realitätsflucht begegnet wird. Dementsprechend pendeln die handelnden Figuren zwischen solchen, die, aus der „Dreigroschenoper“ heraustretend, die Gier des Publikums nach Unterhaltung bewusst brechen, mit solchen, die die Vergnügungssucht bewusst bedienen. Ob am Ende der „Reitende Bote des Königs“, wie in der „Dreigroschenoper“ vorgeschlagen, das Dilemma lösen kann, muss das Publikum selbst entscheiden.
Buch, Arrangements, Kompilation, Einstudierung und Leitung: Paul Lindner
Ausführende: Musikkurs Q1 und Gäste
Zeit und Ort: Donnerstag, 30. März 2023, 19.00 Uhr; Aula des Immanuel-Kant-Gymnasiums
Eintritt frei. Um Spenden wird gebeten