Schüleraustausch mit unserer Partnerschule in Toledo
Unsere Anreise nach Madrid erfolgte mit dem Flugzeug am 20.09.2016. Die Vorfreude auf die folgenden sechs Tage in Toledo und Umgebung war groß.
Toledo ist eine sehr sehenswerte Stadt, da dort drei verschiedenen Kulturen, nämlich die jüdische, die christliche und die muslimische, über mehrere Jahrhunderte lang aufeinander trafen. Zuerst besuchten wir die Kathedrale von Toledo. In dieser Kathedrale befinden sich mehrere wunderbar verzierte Altare und Orgeln. Die gesamte Kathedrale ist mit kunstvollen Verzierungen und Kunstwerken versehen. Im Anschluss besuchten wir die Synagoge El Tránsito, die sich im ehemaligen Judenviertel von Toledo befindet. Die Synagoge wurde erst in ein christliches Gotteshaus umgebaut und diente danach als Museum. Nach dem Besuch der Synagoge ging es in das El Greco Museum. In dem Museum wurden wir zuerst durch eine Ausgrabungsstätte und danach durch ein Haus mit verschieden Kunstwerken von El Greco geführt.
Am dritten Tag besuchten wir Madrid und dort zunächst das Museo del Prado. Dort bekamen wir durch einen Audioguide wichtige Informationen über die berühmtesten Kunstwerke. Danach besuchten wir das Estadio Santiago Bernabeu, das Fußballstadion von Real Madrid. In dem Stadion fand ein Rundgang statt, der uns sowohl auf die Tribünen als auch in die Kabinen der Spieler führte. Bei dem Rundgang erfuhren wir viele Details über die Geschichte des Fußballvereins Real Madrid. Am Ende des Rundgangs durften wir uns sogar auf die Auswechselbank setzen, nur das Spielfeld durfte nicht betreten werden.
Am nächsten Tag blieben wir in Toledo und besuchten das Franziskanerkloster San Juan de los Reyes und im Anschluss die Santa Maria la Blanca, eine Synagoge, die in eine katholische Kirche umgebaut wurde. Heute dient sie als Museum. Nach dem Besuch der Santa Maria la Blanca ging es in eine weitere Kirche, welche wir wegen ihrer schönen Aussicht über Toledo über viele Treppen bestiegen.
Das Wochenende verbrachten wir mit unseren Gastfamilien. An unserem Rückreisetag wurden wir mit dem Bus nach Madrid gefahren. Dort besuchten wir das Museo Reina Sofia, in dem unter anderem das berühmte Gemälde Guernica von Picasso ausgestellt ist. Es folgte der Besuch des Palacio Real, der Palast der Spanischen Königsfamilie. Im Palast gab es wieder einen Rundgang, der uns verschiedene Einblicke, unter anderem in einen Speisesaal und einen Waffensaal, gewährte. Im Waffensaal gab es viele Rüstungen und altertümliche Waffen zu sehen.
Nach diesen erlebnisreichen Tagen mit vielen Sehenswürdigkeiten und sonstigen Highlights, freuten wir uns auf die Heimreise nach Düsseldorf.
Tobias Hill, Q1
Geburtstag auf Spanisch
Nachdem die Spanier im Juni hier bei uns im verregneten Deutschland gewesen waren, besuchten wir sie nun endlich eine Woche im sonnigen Spanien. Das Ereignis, das mir am meisten im Gedächtnis geblieben ist und das ich wahrscheinlich auch nie mehr vergessen werde, war die Geburtstagsfeier meiner Gastmutter.
Da mein Austauschpartner leider vergessen hatte, diese nicht so unbedeutende Kleinigkeit wie ein Familienfest vorher zu erwähnen, rutschte ich ziemlich unerwartet in die spanischen Festlichkeiten. Nach einem Fußballspiel Deutsche gegen Spanier, wurde ich bei meiner Austauschfamilie von circa 30 spanischen Verwandten mit den typischen „Besos“, den Küsschen links und rechts, empfangen. Sie nahmen mich alle sofort in ihren riesigen, und wie ich später erfahren habe, noch nicht einmal vollständigen Familienkreis auf und so ziemlich jeder versuchte gleichzeitig auf Spanisch mehr über „la alemana“ herauszufinden. Da ihre Englischkenntnisse aber so dürftig waren wie meine Spanischkenntnisse, gestaltete sich das als ein etwas schwieriges, aber auf jeden Fall unterhaltsames, Unterfangen.
Währenddessen wurde das Essen aufgetischt. Es gab so ziemlich jede spanische Spezialität: Eine riesige Pfanne Paella, Tortillas, Manchego-Käse und vieles mehr. Beim Essen kam die Stimmung erst richtig in Schwung. Es war laut, fröhlich und so typisch spanisch wie man es sich nur vorstellen kann: „El abuelo“, der Opa, war kugelrund und trank die ganze Zeit Rotwein, die Cousinen tanzten alle Flamenco und grundsätzlich hießen fast alle Verwandten gleich, entweder Carlos, Jorge oder Ana. Plötzlich stand einer der Cousins auf, brüllte: „La ola!“ und dann gingen fünf Minuten lang „La ola-Wellen“ um den Tisch. Anschließend wurden Geburtstagslieder gesungen und als dann auch noch die Lieblingsfußballmannschaft der kompletten Familie, Atlético Madrid, am Nachmittag ein Spiel hatte, hielt es keinen von ihnen auf ihren Stühlen. Alle schmetterten das Lied ihrer Helden mit und starrten gespannt auf den Bildschirm.
Als am Abend alle nach Hause gingen, hatte ich einen neuen Spitznamen. Bis zum Schluss hatte es keiner hinbekommen, meinen Namen richtig auszusprechen: alle nannten mich Arníka. Und ich, ich hatte das erste Mal wirklich verstanden, was Spanien so besonders macht.
Annika Brune, Q1
„¡Mi casa es su casa!“
In Spanien habe ich viele neue Dinge entdeckt und gelernt, wie zum Beispiel, dass man es dort als Vegetarier sehr schwer hat, weil alle Imbisse und Restaurants fast ausschließlich Fleischgerichte anbieten. Generell gibt es kulinarische Unterschiede, welche interessant zu beobachten waren. Zum Beispiel gab es oft Meeresfrüchte und Reis mit Tinte.
Abgesehen davon waren meine Eindrücke sehr positiv: In Spanien gibt es viele Sehenswürdigkeiten und Gebäude, welche nicht nur schön aussehen, sondern auch eine beeindruckende Geschichte in sich tragen. Am interessantesten fand ich das „Museo del Prado", da ich mich sehr für Kunst und vor allem die Entstehung der Bilder interessiere, was einem in dem Museum über Kopfhörer erklärt wurde.
Die Kultur und das Miteinander der Spanier war etwas anders als hier in Deutschland und teils verwunderlich, da mir aufgefallen ist, dass sie sich seltener bedanken. Dafür wirken sie immer entspannt und aufgeschlossen.
Die Natur war auch anders als zu Hause, oftmals haben meine Freunde und ich uns wie im australischen Outback gefühlt, da die Vegetation wegen des trockenen Klimas viel weniger grün und stark ausgeprägt ist. Es hat nicht einmal geregnet, als wir dort waren, und abgesehen davon, dass es morgens und abends relativ kalt war in kurzer Hose, war es tagsüber immer schön warm.
Auch interessant, jedoch anstrengend war, dass sich alle immer erst gegen sechs oder sieben Uhr abends getroffen haben und es erst um 23 Uhr Abendessen gab. Es war auf jeden Fall eine Umstellung, aber wenn man sich daran gewöhnt hatte, war es angenehm, da es mittags viel zu warm ist, um etwas zu unternehmen. Ich hatte viel Spaß dabei, mein Spanisch anzuwenden und Unterschiede zwischen mir und den Spaniern festzustellen und sie über unterschiedliche Bräuche und Feste auszufragen.
Mir ist aufgefallen, dass das Lernen von Fremdsprachen in Spanien nicht so verbreitet ist, wie in Deutschland. Die meisten Austauschschüler konnten neben Spanisch nur Englisch und deren Eltern meistens nur Spanisch. Selbst die Mutter meines Austauschschülers, die Englischlehrerin ist, konnte sich zwar relativ gut auf Englisch ausdrücken, jedoch nicht annähernd so gut, wie Englischlehrer an unserer Schule und sogar schlechter als Oberstufenschüler.
Insgesamt war der Austausch eine sehr wertvolle Erfahrung und ich habe viele Freundschaften geschlossen, weswegen mir angeboten wurde bei mehreren Familien unterzukommen, falls ich zufällig mal wieder in Spanien sei. Die Einladung habe ich erwidert und den Spaniern dasselbe angeboten...wie sagt man so schön? „Mi casa es su casa".
Rosa Kuhn, Q1
¡Bienvenidos a Toledo!
Nachdem wir alle, auch die, die Flugangst hatten, den Flug einigermaßen gut überstanden und die Stunde Fahrt von Madrid nach Toledo hinter uns gebracht hatten, wurden fast alle von ihrer kompletten Gastfamilie an der Schule empfangen. ¡Bienvenidos! Küsschen links, Küsschen rechts, das ist die normale Begrüßung. Schnell noch die anderen Austauschschüler begrüßen, wir kannten uns ja schon aus der Zeit in Deutschland, und dann weiter zum Haus der Gastfamilie.
Angekommen bekommen wir etwas Zeit unser Zimmer anzuschauen und den Koffer auszupacken. Noch etwas mit der Familie reden, was übrigens gut geklappt hat, dafür dass die Eltern kein Englisch konnten. Entweder wurde probiert Englisch zu sprechen oder der Austauschschüler übersetzte. Aber auch auf Spanisch konnten wir eigentlich alles verstehen. Jedoch wurden wir oft unterschätzt und zunächst sprach niemand mit uns Spanisch. Daher waren die Spanier immer sehr erstaunt, wenn man sagte, dass man schon verstanden hätte, einfach antwortete oder Spanisch sprach.
Dann hieß es nicht sofort Abendessen wie in Deutschland, nein, erst noch Freunde treffen und die Umgebung kennenlernen, und dann noch „vamos a la clase de música“. Sehr spät erst gab es Essen. „¡Qué aproveche!“ Die typisch spanischen Gerichte waren lecker, „muy rico“: „tortilla de patata, garbanzos con carne, patatas fritas y más“. Als Lunchpaket gab es „bocadillos“ und mehr. Danach hieß es manchmal noch lange nicht „¡Buenas noches!“. Wir trafen wieder Freunde oder machten anderes.
Am nächsten Morgen war es eine Überraschung, wie kalt es war. Die Schule begrüßte uns freundlich. Als wir mit unseren Austauschschülern Toledos Altstadt besichtigten, wurde es auch schon warm. Trotzdem fanden die Spanier es relativ kalt. Toledo ist wunderschön. Besonders schön ist die Kathedrale, die mit dem Kölner Dom zu vergleichen ist. Auch begeistert hat uns das Museo del Greco, die Mezquita und die Sinagoga del Tránsito. Am Wochenende haben wir mit Freunden und Familie etwas unternommen. Mit der Familie waren wir nachts an einem Aussichtspunkt, von dem aus man ganz Toledo überblicken konnte. „¡Maravilloso!“ Am nächsten Tag waren wir auch in der Gruppe unserer Freunde dort. Wir sind auf einen Berg geklettert, auf dem die Aussicht noch beeindruckender war. Außerdem besichtigte meine Gastfamilie mit mir die Windmühlen, mit denen Don Quijote in dem bekannten Roman „Don Quijote“ von Miguel de Cervantes kämpft. Sie waren sehr schön, genauso wie die Burg und die Aussicht in Consuegra. Montag hieß es sehr früh „Hasta la vista!“. Carlos, Maria, Lucia, Jorge, Diego und die anderen Austauschschüler kamen nicht mit nach Madrid, aber ein Urlaub mit unserer Gruppe ist schon geplant.
Eine Stunde dauerte die Fahrt bis Madrid. Madrid ist natürlich eine ganz andere Nummer als Toledo. Sehr groß, aber auch schön. In Erinnerung bleibt das Museum Reina Sofia, die Altstadt mit der großen Markthalle San Miguel, die Plaza Mayor und das Wahrzeichen Madrids. Auch der Palacio Real begeisterte uns; das Estadio Bernabeu, das Fußballstadion von Real Madrid, war interessant. Doch nicht jeder Spanier fand das gut, viele waren Atlético Fans.
Im Großen und Ganzen war der Austausch sehr schön und hat uns verändert. Wir werden ihn lange im Gedächtnis halten und uns hoffentlich wieder sehen. Doch jetzt heißt es erstmal „Hasta pronto!“ - bis zu den nächsten Sommerferien!
Megan Mühlhoff, Q1