Streitschlichtung am IKG
Konflikte friedlich und selbstständig lösen – Gewaltprävention
Streit unter Schülerinnen und Schülern - in der Pause oder im Klassenraum – kann Aggressionen schüren und den Schulalltag und das Lernklima vergiften. Um dem vorzubeugen und die Voraussetzung für ein friedliches Miteinander zu schaffen, setzt unsere Schule seit dem Schuljahr 2011/12 in Zusammenarbeit mit dem Forum Demokratie Düsseldorf auf ein bestimmtes Verfahren der Streitschlichtung (Mediation).
Unter dem Motto „Der Konflikt selbst ist nicht das Problem, sondern die Art und Weise, wie man damit umgeht“, engagieren sich eigens dafür ausgebildete Schülerinnen und Schüler der 9. Klassen, um den Schülerinnen und Schülern der Unterstufe (Klassen 5-6) bei der Konfliktlösung zu helfen. Die Streitschlichter/innen stehen den jüngeren Schülerinnen und Schülern dafür in den großen Pausen zur Verfügung. Sie setzen sich nach bestimmten Regeln als allparteiliche Dritte für eine Konfliktlösung ein, mit der alle Beteiligten einverstanden sind.
Im geschützten Raum eines vertraulichen Gesprächs helfen die Streitschlichter/innen den Betroffenen, sich über ihre Gefühle und Interessen klar zu werden und sie verständlich zum Ausdruck zu bringen. Das gemeinsame Ziel ist es, eine Lösung ohne Verlierer zu finden.
Aufgabe der Streitschlichter/innen ist es nicht, ein Urteil oder einen Schiedsspruch zu fällen. Die Konfliktparteien selbst sind aufgefordert, eine Problemlösung zu erarbeiten. Dabei helfen die Streitschlichter/innen durch ihre Kenntnisse im Umgang mit Konflikten und dem Streitschlichtungsverfahren selbst. Sie sind kompetent ausgebildete Schüler und Schülerinnen, die zuhören und auf die Streitpartner eingehen, die die Signale der Körpersprache kennen und verstehen, die Gesprächsführung gelernt haben, die über alle Vorgänge während der Schlichtung Stillschweigen bewahren und die deshalb vertrauenswürdig sind.
Die Schülerinnen und Schüler lernen somit bereits früh, Konflikte friedlich und selbständig zu lösen. Streitschlichtung führt so zu einem besseren Schulklima, zu einem besseren Miteinander. Auch außerhalb und nach der Schulzeit sind diese Fähigkeiten von großem Nutzen.
Die fünf Phasen des Streitschlichtungsverfahrens
Einleitung: Die Streitschlichter/innen informieren über den Ablauf des Gesprächs und die Gesprächsregeln.
Sichtweisen klären: Jede Konfliktpartei schildert nacheinander ihre Sichtweise des Konflikts. Die Streitschlichter spiegeln das Gehörte, indem sie die Sichtweisen zusammenfassend wiederholen.
Konflikterhellung/ Perspektivenwechsel: Die Streitschlichter/innen fragen die Streitenden nach der persönlichen Bedeutung des Konflikts und bitten die Streitenden ggf. aus der Sicht der gegnerischen Partei, den Streit zu schildern. Wieder werden danach die Sichtweisen von den Streitschlichtern gespiegelt.
Problemlösung: Lösungsideen werden im Brainstorming gesammelt, auf Karten geschrieben und von den Streitparteien angenommen bzw. abgelehnt.
Abschluss der Streitschlichtung: Die angenommenen Lösungsvorschläge werden auf einem Einigungsformular schriftlich festgehalten und von beiden Parteien unterschrieben. Um zu überprüfen, ob sich die Parteien an die Vereinbarung gehalten haben, wird ein neuer Termin mit den Streitschlichtern vereinbart.
Die betreuenden Lehrerinnen für unsere Streitschlichter sind Frau Powaga, Herr Teiner und Frau Knospe.